17. Alle- Gipfel- Tour
Nur mit einem Aktiven am neuen Teilnehmerrekord vorbei
Erneut neuer Streckenrekord durch Kunze- Brüder
Am ersten Samstag im November ging es rund um Jonsdorf wieder auf die Alle- Gipfel- Tour. Pünktlich 08:00 Uhr gingen die ersten Aktiven auf die große Runde. Normalerweise sind das immer die Wanderer, die von 08:00 bis 10:00 Uhr ihre Startzeit haben. In diesem Jahr war aber auch das mal etwas anders. Denn das allererste Starterpaar waren Franz Heinrich und Kalle Gnauk (beide PSV), die gemeinsam auf die 5 Gipfel- Runde gingen. Sie mussten fototechnisch nachweisen, dass sie auf den geforderten Gipfeln waren, da zu ihrer Ankommenszeit noch gar nicht alle Gipfel mit unseren Streckenposten besetzt waren. Aber das hat alles ganz prima geklappt.
Wir hatten auch mit dem Wetter großes Glück. In der Nacht war das starke Regengebiet über uns hinweg gezogen. Als wir starteten war es nasskalt, aber kein Regen mehr. Und als sich der träge Nebel auf den Gipfeln verzogen hatte, gab es bei Sonnenschein noch eine herrliche Sicht, die vor allem die 40 Wanderer genießen konnten. Bei den Läufern und den Radfahrern geht es da oft zu sehr um die Ziel Zeit. Da kann man nur recht selten den Kopf heben und die herrliche Herbstlandschaft mit ihren vielen Farben genießen.
Über 100 Teilnehmer hatten sich zu unserer 17. Gipfeltour eingefunden. Eigentlich gibt es diese Tour schon seit dem Jahr 2000. Da ging es zum ersten Mal mit 10 PSV Sportlern wandermäßig über alle großen Gipfel des Zittauer Gebirges. Ganze sieben Mal in Folge war es eine reine Vereinsveranstaltung, die allerdings in der Öffentlichkeit Interesse geweckt hat. Und da wir bei jeder Tour unsere Gipfelschleifen erhielten und auch die ersten Wandermedaillen vergeben wurden, wollten das andere Sportler auch versuchen. Deshalb starteten wir 2007 zum ersten Mal eine offizielle Alle- Gipfel- Tour in Wettkampfform als Laufveranstaltung mit 22 Startern und davon 4 Wanderern. So hatten wir uns das allerdings nicht vorgestellt. Wir wollten eigentlich unsere Wandertour nicht zu Lasten der Läufer verlieren. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten erholte sich aber diese Situation. Ab 2009 fahren wir auch noch mit dem Rad. Seitdem gibt es Spezialisten auf den Wanderrouten und Aktive, die schon mehrfach in allen Disziplinen unterwegs waren. Und vor allem hat sich diese ganz andere Form von Wettkampf stabilisiert und gehört nun für viele Teilnehmer schon in ihre sportliche Herbstplanung. Egal, ob aktiver Teilnehmer oder als Streckenposten auf den Gipfeln. Es ist für jeden in jedem Jahr wieder ein wunderschönes Erlebnis. Wenn sich alt Bekannte auf den Gipfeln in vertrauter Form wiedersehen und kurz bei einem Schluck Tee, einem Würstchen oder einem unverhofften Stückchen Kuchen verweilen. Ein Wettkampf für die Einen, eine Erlebnistour mit Einlagen für die Anderen. Und das das manch einem gefällt, sieht man an den Wiederholungen der Veranstaltung oder an der weiten Anreise aus Leipzig, Dresden oder Cottbus. In diesem Jahr erhielten Torsten Randig (BSG Sparkasse) und Stephan Morgenstern (SV Wannweil) die Ehren- Wander- Plakette in Gold für ihre 15. Teilnahme. Charlotte Richter (PSV Zittau) erhielt Silber für ihre 10. Teilnahme, sowie Thomas Haase (Team Bergsucht) für sechsmal Wandern über alle 10 Gipfel. Die diesjährigen Spitzenwanderer aus dem Team Relax waren Silvio Hornig, Alexander Kanzog und Renè Ziebula, die bereits zum 11. und 12. Mal alle 10 Gipfel des Zittauer Gebirges überschritten. Das bedeutet, dass sie ca. 20 000 Höhenmeter in den Beinen haben. Aber es sind auch schnelle Wanderer wie Sven Böttger (DAV), der bereits zu 8. Mal dabei war und sein Teamkollege Detlef Nitzschke (Volkssport), der seine dritte Gipfeltour in reichlich fünf Stunden hinter sich gebracht hatte. Da muss manchmal schon der eine oder andere Läufer ganz schön staunen.
Aber natürlich gibt es auch bei den Läufern wieder ganz schnelle Leute. Hier ist allerdings nicht nur Geschwindigkeit gefragt. Hier muss man auch ein bisschen wissen, wohin man laufen will. Denn eine vorgeschriebene Route gibt es nicht. Jeder orientiert von Gipfel zu Gipfel ganz individuell.
Nachdem erst im letzten Jahr auf der 7 Gipfel Strecke ein neuer Streckenrekord von Udo Morgenstern (DAV Zittau) und Franziska Kranich (Laufhaus Oderwitz) aufgestellt wurde, war er in diesem Jahr schon wieder Geschichte. Philipp und Lucas Kunze (beide PSV) ließen sich das Heft nicht aus der Hand nehmen. Sie sind in einer sagenhaften Laufform. Das bewiesen sie schon mehrfach in den letzten Wochen. Und so war es um die bereits schnelle Zeit vom letzten Jahr geschehen. Die beiden Brüder schraubten den Rekord noch einmal um 9 Minuten nach unten. Mit einer Zeit von 1:54:12 hatten sie ihre sieben Gipfel abgerissen. Aber auch das zweite Kunze Team mit Holm und Jakob (PSV) lieferten ein blutiges Rennen. Nachdem Franz und Kalle bereits das Ziel erreicht hatten, bevor die Masse der Läufer auf die Strecke ging, hatten sich Vater und Sohn schon mit deren bis dahin sehr guten Zeit auseinander gesetzt. Also, hier musste alles gut laufen, wenn wir sie schlagen wollen. Denn Kalle hatte ein sehr gutes Rennen abgeliefert. Ja, das Rennen von Vater und Sohn begann recht gut. Es wurden schön Meter gemacht. Bis am Fuße des Nonnenfelsen Jakob abrutschte und unglücklich nach hinten fiel. Mit einer blutenden Wunde war das Rennen eigentlich bereits beendet. Aber beim schon nach Hause laufen, kam dann doch noch der Impuls, komm wir machen weiter. Und so gestalteten sie ihr Rennen etwas anders, aber doch mit hoher Effizienz. Nachdem auch Holm noch irgendwo im Gestrüpp hängen geblieben war und sich die Rückhand aufgerissen hatte, sahen die Beiden nicht wirklich wie Läufer aus. Aber sie hatten eine schnelle Zeit über die fünf Gipfel mit 1:44:01. Am Ende siegten sie mit fünf Minuten vor Franz und Kalle und denen folgten die Geschwister Annika Bensch (PSV) und Fabian Weise mit auch nur vier Minuten Rückstand. Bei einer Strecke von etwa 12 km und 650 Höhenmetern ist das kein großer Abstand.
Und auch in diesem Jahr hieß das schnellste Rad Team wieder Thomas Nicke (Volkssport) und Ralf Große (PSV). Sie waren 10 Minuten schneller als im letzten Jahr. Im Vorfeld hatte ich mitbekommen, dass es da um eine neue Streckenführung geht. Wobei der Streckenrekord (selbst von Thomas gehalten) noch einmal 10 Minuten weiter unten liegt. Sie sind aber nahe herangerückt. Ganz stark bei den Männern gefahren waren unsere „Young stars“ Eric Stephan und Anton Völkel (beide PSV). Sie gingen von den neun gestarteten Männerteams als Letzte auf die Strecke der 10 Gipfel. Am Ende belegten sie den 2. Platz hinter den Favoriten, mit nur 13 Minuten Rückstand. Das war eine starke Leistung. Und auch das schnellste Mix Team mit Maik Petzold (Bautzner LVRW 90) , dem unterwegs noch sein Vater mit seinem Rad aushelfen musste, und Claudia Seidl (PSV) wären bei den Männern noch unter die ersten Fünf gefahren.
Am Ende waren wir alle froh, dass wir keine größeren Unfälle und Verletzungen zu verzeichnen hatten. Es hatten sich auch alle Teams wieder zurück zur Hütte gefunden. Auch wenn ein paar Aktive ganz schön gezeichnet waren oder den einen oder andere Kilometer mehr hinter sich bringen mussten, weil sie nicht gleich auf Anhieb den richtigen Gipfel fanden. Aber das sind ja gerade die Erlebnisse, die hinterher den interessanten Gesprächsstoff ergeben.
Wir bedanken uns noch einmal bei allen fleißigen Helfern, den Posten auf den Gipfeln, dem Rechner im ORGBüro, der fleißigen Köchin in der Küche und allen weiteren Helfern.
Wir haben sehr viel Lob erhalten für unsere Freundlichkeit, für das familiäre Klima und die herrlichen Preise. Danke an die Aktiven, wenn es Euch gefallen hat. Wir freuen uns auf jeden Fall auf ein Wiedersehen mit Euch im nächsten Jahr. Bis dahin allen eine gute Zeit.
V. Heinrich Jonsdorf November 2023